spannung

    Wir beginnen bei einer Spannung zwischen Postulat und Beschreibung. Aha, könnten wir sagen, da haben wir also einen menschlichen Körper, der will durch seinen Mund (oder durch ein Waschbecken) sich selbst entfliehen in eine flache Materialität hinaus. Eine eigenartige Geschichte, aber immerhin eine Geschichte. Wenn wir so denken, haben wir eigentlich keine Chance, dem Postulat, daß es sich um nicht-figurative Malerei handelt, gerecht zu werden. Wir müssen die Beschreibung auf einer anderen Achse verstehen.       Wenn wir sie als diese kleine Geschichte deuten, dann ist ganz klar, daß gewisse Zusatz- oder Folgefragen auftauchen werden. Vor allem die Frage: Wie wissen wir denn, daß das ein Körper ist auf der Leinwand? Wie ist der Körper auf die Leinwand gekommen?     Hingegen kann man die Beschreibung auch so auffassen, daß sie schon eine Antwort auf genau jene Frage ist: Wie kommt denn der Körper auf die Leinwand? Und zwar eine hochspezifische Antwort. Sie auszusprechen, begrifflich auszubuchstabieren gewissermaßen, ist philosophische Arbeit. Und da wollen wir jetzt ein paar Anregungen von Deleuze aufnehmen. Aber davor noch eine wichige Erinnerung: auch wenn wir da zu interessanten Überlegungen kommen werden, wir dürfen nicht vergessen, daß eben auch jene Deutung als Erzählung besteht, die gibt es auch. Die philosophische Deutung darf nicht darauf hinauslaufen, daß wir uns einreden gar nicht gesehen zu haben, was wir gesehen haben.