analoge sprache

Man kann natürlich die Sprachlichkeit der Malerei aus vielerlei Perspektiven thematisieren und interessant finden (im Rahmen einer allgemeinen Semiotik z.B.). Aber wenn einmal dieser Begriff des Diagramms zur Hand ist, kann man ihn benutzen für eine grobe Unterscheidung von Richtungen in der modernen Kunst. Die Abstraktion erscheint dann als Malerei, die an die Stelle des Diagramms einen code setzt (Reduktion auf einfache Farben und Formen, Rekonstruktion des Bildes aus diesen); der abstrakte Expressionismus hingegen bleibt beim Diagramm stehen: Das Diagramm ist schon das Bild, bzw. es nimmt das ganze Bild ein. Am interessantesten sind freilich Spekulationen, die Deleuze über die Malerei als analoge Sprache par excellence im direkten Bezug auf Bacon und Cezanne anstellt. 'Die Malerei erhebt die Farben und die Linien in den Zustand einer Sprache...'. Beginnend mit dem 13. Kapitel, L'Analogie, entwickelt Deleuze eine Vielzahl von Anregungen, die in kunstwissenschaftlichen, philosophischen und natürlich vor allem interpretatorischen Kontexten zu verfolgen wären.