der genetische weg

Das Wort 'genetisch' soll keine besondere Verbindlichkeit haben - es deutet nur an, daß wir auf diesem zweiten Weg näher an Bacons Beschreibungen bleiben, wie er seine Bilder herstellt.   Auf diesem Weg kann auch die Frage noch einmal aufgenommen werden, welchen Stellenwert die Ähnlichkeit hat.     Zunächst ist eben nicht eine weiße Leinwand da, sondern erstens eine Empfindung, ein Affekt - verbunden etwa mit einer Person (denn die Porträts sind in dieser Frage sicher die interessantesten Bilder). Und zweitens sind natürlich auch da tausenderlei clichés, fest etablierte Beziehungen: figurative Gegebenheiten, wie z.B. Fotos, aber auch malerische Stereotype wie die Vorhangquasteln. Die können mit der Empfindung genau so verbunden sein wie die Person. Vom Akt des Malens her gesehen sind das alles Faktoren, die den Zustand der Leinwand gewissermaßen vor-determinierern; vielleicht nur virtuell, aber sie können auch wirklich hingemalt werden, um für den Maler diesen Zustand irgendwie zu markieren. Und dann kommen noch dazu ein paar grobe Striche, die Umriße skizzieren, und wie das ganze ausschauen soll. Das sind alles Vor-Gegebenheiten.   Für Bacon geht die Sache erst los mit der Aufgabe: In dieser vorgegebenen Situation dem lebendigen Faktum eine Falle zu stellen. Das alles entscheidende Instrument dazu ist Einschaltung des Zufalls. Damit beginnt, was wir vorhin schon angesprochen haben - Entdifferenzierung, Zerstörung der Assoziationen und Erzählzusammenhänge, Entorganisiserung. Alles, die Empfindung in seinem Körper mit allen auf sie bezogenen Elementen und Assoziationen, die Skizzen und Niederschläge - jetzt wird das alles von einem Zufallsakt durchfahren. Ein Darüberwischen mit einem Fetzen z.B. kann dieser Akt sein.