schematischer aufbau

  Jetzt kommen wir zu der angekündigten Beschreibung. Es handelt sich um eine Art Schema, das Deleuze am Anfang seines Buches gibt, eine Norm, nach der Bacons Bilder aufgebaut sind. Es ist klar, daß man das keineswegs an allen Bilder so einfach wahrnehmen kann, und manche Leute werden sich gewiß zu vornehm sein für so eine Maßnahme, aber es ist im Grunde eine großartige Idee von Deleuze. Drei verschiedene Elemente sind in Bacons Bildern immer zugleich da: Erstens ein Raum oder Umraum, das, was man normalerweise als Hintergrund bezeichnet; und zwar sind das große, monochrome Farbflächen, sehr statisch; manchmal finden sich in diesen Flächen auch irgendwelche Gegenstände, die sind dann auf eine naiv-figurative Art präsent (sie sind also nicht gemeint, wenn vom nicht-figurativen die Rede ist). Das zweite ist ein Platz für eine Figur. Und drittens eben die Figur selbst; eine menschliche Figur meistens, ein Kopf oder Körper, oft das bloße Fleisch eines Körpers; wenn es etwas anderes ist, eine Sanddüne z.B., dann hat es auch gewisse Qualitäten des Fleisches. Bemerkenswert ist vor allem, daß die Figur nicht irgendwie so im Raume steht, sondern daß sie immer ganz explizit einen Platz hat, der sozusagen extra noch vorhanden ist, als malerisches Element. Meistens als Oval. Manchmal ist das einfach die Form des Ovals, manchmal ist das Oval selbst von einer gegenständlichen Form, ein Sessel, ein Bett. Sehen wir uns das an einem Bild kurz an:




Da haben Sie den Umraum mit den großen Farbflächen; drinnen diese Quasteln für die Jalousien; dann haben sie den Platz für die Figur, und auf dem die Figur selbst; ein menschlicher Körper, vielleicht zwei, aber eine Figur ist das, in einem ziemlich deformierten Zustand, sehr stark ist das Fleisch präsent.